Hautkrankheiten
Wie wir Menschen, können auch unsere Haustiere an Hautkrankheiten leiden. Haut und Haar können durch viele Faktoren erkranken und die Lebensqualität nachhaltig einschränken. Ursachen können Bakterien, Pilze, Parasiten oder Immunerkrankungen sein. Auch Hormonerkrankungen (mehr zu Hormonerkrankungen), oder Allergien (mehr zu Allergien) können Veränderungen von Haut und Haar nach sich ziehen.
Haben Sie eine Veränderung von Haut und Haar Ihres Lieblings festgestellt, finden wir mit Ihnen zusammen die Ursache heraus. Eine genaue Schilderung der Symptome ist notwendig, anschließend wird Ihr Tier von uns sorgfältige untersucht. Wenn nötig werden Hautproben im hauseigenen Labor umgehend untersucht, um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Pilze
Besonders junge oder immunsupprimierte Tiere erkranken an Pilzinfektionen der Haut. Dabei fallen die Haare kreisrund aus, diese Veränderung lässt sich gut vom restlichen Fell abgrenzen. Mehrere Pilze (Microsproum canis, Trichophyton mentagrophytes etc.) können Ursache sein, einige davon können mit Hilfe einer Wood'schen Lampe sichtbar gemacht werden. Die Wood'sche Lampe ist eine spezielle UV-Lampe, die die infizierte Hautregion grünlich-gelb fluoreszieren lässt. Aber Achtung bei Pilzerkrankungen! Dieser Pilz ist auch auf den Menschen übertragbar. Deshalb ist äußerste Vorsicht beim Kontakt mit dem erkrankten Tier geboten.
Bakterien
Bakterien befinden sich auch auf einer gesunden Tierhaut. Das Abwehrsystem hält diese meistens zuverlässig in Schach und stoppt eine unkontrollierte Vermehrung der Erreger. Kommt es nun zu einer Sekundärinfektion oder ist das Immunsystem durch äußere Einflüsse geschwächt, so kann es sein, dass der Körper die Vermehrung dieser Erreger nicht mehr verhindern kann. Es kommt zu einer Infektion. Die Infektion der Haut mit Bakterien nennt man Pyodermie, Ursache sind hier meistens Staphylokokken- oder Streptokokken-Bakterien. Der Hund leidet dann unter einer eitrigen Entzündung der Haut, die sich durch brennen, jucken, Rötungen, Pusteln und Papeln bemerkbar macht.
Therapie für Ihr Haustier
Für die Therapie von bakteriellen oder parasitären Hautkrankheiten gehen wir individuell auf die Bedürfnisse Ihres Vierbeiners ein. Ist die Infektion oberflächlich und hat sich noch nicht weit ausgebreitet, behandeln wir Ihr Tier lokal mit speziellen antimikrobiellen Shampoos. Dehnt sich die Infektion großflächig aus oder ist in tiefen Hautschichten nachweisbar, kann das Shampoo auch in Verbindung mit einem Antibiotikum bzw. Antimykotikum verwendet werden. Wenden Sie sich vertrauensvoll an uns, wir beraten Sie gerne.
Autoimmunerkrankungen
Eine Autoimmunerkrankung ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem körpereigenes Gewebe angreift. Wir Menschen, aber auch unsere Haustiere haben ein geschicktes System entwickelt, um den Körper, vor Krankheitserregern zu schützen. Wir profitieren täglich davon. Kommt das Immunsystem jedoch durcheinander, kann der Organismus nicht mehr zuverlässig zwischen körpereigenem Gewebe und Krankheitserregern unterscheiden und greift sich selbst an. Das kann fatale Folgen haben. Immunbedingte Hautkrankheiten beim Haustier sind eher selten, nur 1,4% aller Hautkrankheiten werden so begründet. Zwei Autoimmunerkrankungen der Haut sind hier exemplarisch für Sie beschrieben.
Pemphigus-Komplex: Bei einer Pemphigus-Autoimmunerkrankung kommt es zu blasigen, pustulösen Veränderungen auf der Haut und den Schleimhäuten. Tierärzte unterscheiden je nach angegriffenem Körperbestandteil in mehrere Pemphigus-Formen (Pemphigus foliaceus, Pemphigus erythematodes, Pemphigus vulgaris, Pemphigus vegetans).
Die bei Hunden am häufigsten vorkommende Form ist der Pemphigus foliaceus. Erwachsene Hunde der Rassen Akita, Spitz oder Chow-Chow sind besonders häufig betroffen. Es kommt zu Blasenbildung, die hauptsächlich die oberste Hautschicht betrifft. Die Blasen platzen schnell auf, es bilden sich Krusten und hochgradige Hautveränderungen.
Lupus erythematodes: Bei der Lupus erythematodes Autoimmunerkrankung unterscheiden Tierärzte aufgrund von Symptomatik und Schweregrad ebenfalls in verschiedene Formen (Kutaner Lupus erythematodes, Systemischer Lupus erythematodes, Diskoider Lupus erythematodes).
Beim kutane Lupus betrifft sind nicht Schuppen, Läsionen der Ballen und Krusten der Haut zu sehen. Tiere die an einem systemischen Lupus erkranken, haben darüber hinaus auch noch Fieber, Gelenksentzündungen und Veränderungen des Blutbildes bzw. des Urins. Bei einem diskoiden Lupus erkrankt nur solche Haut, die dem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Dies ist bei Hunden meist nur die Nase, Katzen entwickeln Läsionen an den Ohrrändern.