Gelenkserkrankungen
Gelenkserkrankungen sind bei unseren Haustieren leider keine Seltenheit. Wir beraten Sie gerne, wie Sie mit den langwierigen Krankheiten am besten umgehen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um Ihrem Haustier ein weitestgehend beschwerdefreies Leben zu ermöglichen.
Arthrose
Der Begriff „Arthrose“ beschreibt grundsätzlich einen Gelenkverschleiß, der durch ein Übermaß an Belastung oder anderweitige angeborene Erkrankungen entsteht. Es wird zwischen der primären und der sekundären Arthrose unterschieden. Bei der primären Arthrose erkrankt Ihr Tier, ohne dass das Gelenk vorher krank war. Bei der sekundären Arthrose entsteht Arthrose als Folgeerkrankung in einem schon geschädigten Gelenk, wie z.B. einer Hüftgelenkdysplasie. Arthrose kann in jedem Gelenk des Tieres auftreten, häufig kommt sie jedoch in Ellenbogen- Hüft- und Sprunggelenken vor.
Die Arthrose ist nicht heilbar und hat Auswirkungen auf den gesamten Körper des Hundes. Darum ist eine frühzeitige Erkennung notwendig. Mit den richtigen Therapieverfahren können Sie Ihrem Hund ein langes und weitestgehend schmerzfreies Leben ermöglichen. Zuerst ist es wichtig, Ihrem Liebling die Schmerzen zu nehmen. Schmerzen führen nicht selten zu Muskelproblemen, da der Hund versucht, dem Schmerz durch Ausgleichbewegungen oder Entlastung des Gelenks zu entgehen.
Zur Behandlung der Arthrose gehört außerdem die Verbesserung der Nährstoffversorge. So sollen noch gesunde Anteile des Gelenks erhalten bleiben und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Geeignete Futtermittel sind z.B. Grünlippmuschelextrakt und Omega-3-Fettsäuren. Grünlippmuschelextrakt enthält natürlicherweise Glucosaminoglykane und Chondroitinsulfat. Beides sind Stoffe, die auch in Gelenkknorpeln vorkommen. Omega-3-Fettsäuren sagt man eine entzündungshemmende Wirkung nach. Enthalten sind sie in z.B. Lein- und Fischöl.
Wir behandeln Ihr Tier gerne und beraten Sie, wie Sie am besten mit der Krankheit langfristig umgehen.
Hüftgelenksdysplasie
Die Hüftgelenkdysplasie, auch HD genannt, ist eine Fehlentwicklung der gelenkbildenden Strukturen des Hüftgelenks. Diese führt zu Schmerzen, Bewegungsunlust oder einem instabilen Gang. Auf lange Sicht kommt es unausweichlich zu Arthrose.
Erste Anzeichen treten im Alter von einem halben bis einem Jahr auf. Es kommt zu Schmerzen, weil der Kopf des Oberschenkelknochens nicht genügend Halt in der Hüftgelenkspfanne findet. Dadurch ist er übermäßig beweglich und reizt die Nervenfasern der Knochenhaut des Pfannenrandes. Der Schweregrad der HD verläuft linear zum Alter des Patienten. Es kann zu Gehstörungen wie Breitbeinigkeit kommen oder Sie bemerken einen „watschelnden Gang“ bei Ihrem Hund. Des Weiteren treten eventuell verminderte Aktivität, Lahmheit oder Schwierigkeiten beim Aufstehen auf. Im Laufe des Wachstums, kann es sein, dass diese Symptome sich wieder legen, da sich die Weichteilstrukturen stabilisieren. Mit oder ohne Symptome, das Gelenk ist nicht gesund, weshalb sich mit der Zeit eine Arthrose bildet, die wieder zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Mit Hilfe eines Röntgenbildes können wird die Diagnose gestellt.
Die Hüftgelenkdysplasie ist nicht heilbar. Jedoch kann der Verlauf der Krankheit hinausgezögert und die Symptome behandelt werden. Sie können darauf achten, das Gelenk nicht übermäßig stark zu beanspruchen. Das bedeutet, sportliche Überlastung wie springen oder stauchende Bewegungen wie Treppensteigen zu vermeiden. Übergewicht oder fehlerhafte Fütterung sind zu unterlassen. Vorteilhaft ist es, dem Hund wohl dosierte Bewegung zu bieten, um die Muskeln zu stärken und somit für mehr Halt zu sorgen. Die HD ist vererbbar. Sie kommt hauptsächlich bei größeren Rassen vor, wie dem Deutschen Schäferhund, Rottweiler, Golden Retriever, Labrador, Boxer oder Berner Sennenhund. Sie entwickelt sich während des Wachstums.
Wer zu einer konservativen Behandlung tendiert, das heißt ohne chirurgischen Eingriff, behandelt seinen Hund mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten. Chirurgisch besteht die Möglichkeit, das Hüftgelenk durch ein künstliches zu ersetzen. Diese Methode bleibt großen Klinken vorbehalten und ist zwar höchst kostenintensiv, führt jedoch zu einer lebenslangen Beschwerdefreiheit. Wenn Sie die Vermutung haben, ihr Hund könnte an einer HD leiden, melden Sie sich telefonisch bei uns und wir vereinbaren einen Termin.
Ellenbogendysplasie
Bei der Ellenbogendysplasie, auch ED genannt, kommt es wachstumsbedingt zu mehreren Erkrankungen des Ellenbogengelenks. Die Funktion des Gelenks ist dadurch eingeschränkt und deshalb führt auch die ED zu Lahmheit, Schmerzen bei Bewegung und Arthrose.
Da das Ellenbogengelenk von drei verschiedenen Knochen (Oberarmknochen, Elle, Speiche) gebildet wird, müssen die Gelenkflächen dieser Knochen präzise zusammenpassen. Bei der Ellenbogendysplasie ist dies jedoch nicht der Fall. Durch diese schlechte Passform kommt es zu ständigen „Umbauvorgängen“ am Ellenbogengelenk. So kann es zu Verhärtung der Knochen oder Knochenauswüchsen kommen. Die Ursachen der ED sind vielfältig und nicht hundert prozentig geklärt. Genau wie die Hüftgelenksdysplasie wird auch die Ellenbogendysplasie von den Elterntieren vererbt. Auch bei dieser Krankheit sind hauptsächlich große und schnellwachsende Hunderassen wie Berner Sennenhunde, Neufundländer, Labrador, Golden Retriever, Deutsche Schäferhunde oder Doggen betroffen.
Zu Anfang der Erkrankung kommt es meist zu Lahmheit der vorderen Gliedmaßen. Die Hunde können nur sehr schlecht laufen oder zeigen einen „watschelnden Gang“. Die Beweglichkeit des Gelenks ist stark eingeschränkt. Wenn diese Symptome auftreten, sind bereits Schäden am Gelenk vorhanden. Diese sind leider nicht mehr rückgängig zu machen. Darum läuft eine Therapie der ED einzig und allein darauf hinaus, die bereits aufgetretenen Beschwerden so gering wie möglich zu halten.
Einen Teil der Therapie stellt mit Sicherheit die operative Entfernung von losgelösten Skelett- oder Knorpelteilen dar, weil diese die Gelenkkapseln reizen und so zu Schmerzen führen. Weiterhin ist eine Therapie mit schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten notwendig. Übergewichtige Tiere sollten unbedingt abnehmen um die Belastung der Gelenke so gering wie möglich zu halten. Wenn Sie die Vermutung haben, ihr Hund könnte an einer HD leiden, melden Sie sich telefonisch bei uns und wir vereinbaren einen Termin.