Zeckenzeit
Schützen Sie Ihr Tier!
Mit den steigenden Außentemperaturen und milderen Winter sind die blutsaugenden Parasiten ganzjährig aktiv: Schützen Sie Ihren Vierbeiner vor blutsaugenden Zecken. Sie sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten auf Ihr Tier übertragen.
Zecken gehören biologisch zu den Spinnentieren (Arachnida), denn ausgewachsen haben Sie wie Spinnen acht Beine. Sie saugen Blut von Säugern, Vögeln und Reptilien, nur dann können sie sich weiter entwickeln und vermehren. Bei einer Blutmahlzeit können Zecken gefährliche Krankheitserreger auf Ihr Tier übertragen, weshalb ein umfangreicher Schutz bei frei laufenden Tieren unbedingt notwendig ist.
Welche Zecken gibt es, wo kommen sie vor und welche Risiken bergen sie?
Der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die häufigste Zecke Mitteleuropas und lebt in der feuchten Bodenschicht im hohen Gras und in Wäldern. Schätzungsweise 10-30% der Zecken sind infiziert mit gefählichen Borreliose-Erregern, 1-4% mit Anaplasmose-Erregern und selten mit Frühsommer-Meningoencephalitis-Erregern (FSME). An Frühsommer-Meningoencephalitis (FSME) erkranken Hunde im Gegensatz zum Menschen nur sehr selten.
Durch Tiertransporte und Reiseverkehr aus dem Mittelmeerraum und osteuropäischen Ländern, kommt es zur Verbreitung von der Auwaldzecke (Dermacentor reticularis) und der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus). Beide Parasiten übertragen die Babesiose, letzterer darüber hinaus auch die Ehrlichiose.
Hunde Babesiose - keine Reisekrankheit mehr
3000 bis 4000 Hunde erkranken jedes Jahr in Deutschland, ohne im Ausland gewesen zu sein. Diese einzelligen Blutparasiten zerstören die roten Blutkörperchen der Hunde, es kann zu hohem Fieber kommen, sie sind abgeschlagen und fressen nicht mehr. Durchfall, Erbrechen, Atemnot und akutes Nierenversagen können Begleiterscheinungen sein. Unbehandelt kann die Krankheit zu Bewusstlosigkeit und Tod führen.
Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose
Diese bakteriellen Infektionskrankheiten können ebenfalls auf den Hund übertragen werden. Dabei kommt es zunächst zu allgemeine Krankheitserscheinungen, wie Fieber, mangelnde Futteraufnahme und Teilnahmslosigkeit. Dabei kann es zur Rötung der Einstichstelle kommen. Es können neurologische Ausfallserscheinungen und Gelenksentzündungen auftreten.
Wie schütze ich mein Tier?
Sie sollten Ihr Tier ganzjährig vor Zecken schützen. Optimaler Weise wehren wir die Zecke ab, bevor sie zusticht, deshalb werden sogenannte Repellentien benutzt. So können keine Krankheitserreger von der Zecke auf unseren Vierbeiner übertragen werden.
Für Hunde: Um Zecken, Flöhe, Mücken und Stechfliegen abzuwehren stehen Ihnen Tropfen (Spot-On Präparat) zur Verfügung. Die Tropfen werden auf die Haut des Hundes geträufelt und müssen alle 4 Wochen aufgefrischt werden. Ein Halsband hingegen hat eine Wirkdauer von 5-6 Monaten und wehrt Zecken und Mücken ab. Lassen Sie nur einen bis maximal zwei Finger Spielraum zwischen Halsband und Haut Ihres Hundes damit es optimal wirken kann.
Für Katzen erhalten Sie ein Spot-On Präparat, welches Sie einmal im Monat direkt auf die Haut träufeln sollten. Zuverlässigen Schutz über 7-8 Monate bietet ein Halsband gegen Zecken und Flöhe. Lassen Sie nur einen bis maximal zwei Finger Spielraum zwischen Halsband und Haut Ihrer Katze damit es optimal wirken kann. Bitte benutzen Sie niemals ein Hundepräparat für Katzen, denn Katzen vertragen einige Wirkstoffe die bei Hunden eingesetzt werden nicht.
Darüber hinaus raten wir, Ihr Tier täglich vor allem am Hals, Schultern, Achseln und Kopf nach Zecken ab zu suchen. Entfernen Sie gegebenenfalls zeitnah die Blutsauger, z.B. mit einer Zeckenzange oder Haken. Dabei sollte der Kopf mit entfernt werden damit es zu keiner unnötigen Entzündungsreaktion kommt. Wir zeigen Ihnen gerne, wie das am besten geht. Beobachten Sie die Einstichstelle und kontaktieren Sie uns, falls es zu ungewöhnlichen Entzündungen kommt (siehe auch erste Hilfe).
Weitere Informationen zu Parasiten finden Sie auf der Homepage der ESCCAP.