Osterhase?
Passend zu Ostern haben wir Ihnen einige Informationen zur Kaninchenhaltung zusammengestellt: Wie füttere ich mein Kaninchen artgerecht, was sollte ich bei der Stallhygiene beachten und wogegen sollte ich impfen?
Fütterung von Kaninchen
Die Zähne und der Verdauungstrakt unserer Kaninchen sind auf die Verwertung von rohfaserreichem und energiearmem Futter spezialisiert. Die Tiere verfügen über eine geringe Magen-Darm-Motilität und müssen deshalb ständig über den Tag verteilt fressen. Das aufgenommene Futter wird so von neuem Futter vorgeschoben, frei nach dem Prinzip vorne rein, hinten raus! Kaninchenzähne wachsen zeitlebens 2 bis 3 mm pro Woche. Damit sich die Zähne ausreichend abnutzen, muss das Kaninchen lange und ausgiebig kauen. Heu und Gras ist aufgrund seines hohen Rohfaseranteils und seines geringen Energiegehaltes also das Grundnahrungsmittel von Kaninchen und sollte immer zur Verfügung stehen.
Bei alleiniger Fütterung mit Heu, müsste ein Kaninchen 24h am Tag fressen, um seinen Energiebedarf zu decken. Deshalb sollte neben Heu auch noch genügend Frischfutter angeboten werden. Besonders Obst sollte nur in Maßen verfüttert werden, da sich auf der Schnittfläche in nur 6 Stunden unerwünschte Hefen bilden. Dadurch kommt es bei Kaninchen zu hefebedingten Durchfällen. Kaninchen neigen bei kalziumreicher Nahrung zur Bildung von Blasensteinen. Grundsätzlich gilt, je dunkelgrüner das Grünfutter, desto mehr Kalzium ist enthalten und desto seltener sollte das Futtermittel eingesetzt werden. Einen besonders hohen Kalziumgehalt haben Nagesteine, Grünrollis, Luzerne, Rucola, Löwenzahn, Mangold und Petersilie. Kohlarten können zu starken Blähungen führen und sollten wenn nur in Maßen gefüttert werden. Sehr wenig Mischfutter (höchstens 1 Esslöffel pro 2kg Kaninchen) darf laut Fütterungsexpertin Petra Wolf zusätzlich angeboten werden (Universität Rostock, Baden Badener Fortbildungstage 2016). Beim Mischfutter gilt die Regel: Je bunter das Futter, desto ungesünder ist es! In bunten Futtermischungen wird Getreide zermahlen und dann eingefärbt. Bitte beachten Sie, dass alle Futterumstellungen langsam durchgeführt werden sollten, damit sich Ihr Kaninchen an die neue Nahrung gewöhnen kann. Weitere Informationen finden Sie auch unter www.diebrain.de oder www.kaninchenwiese.de.
Stallhygiene einhalten, Fliegenmadenbefall vorbeugen
Besonders in den Sommermonaten sollten Halter von Kaninchen eine strikte Stallhygiene einhalten und Ihr Tier täglich hochnehmen, um es auf Sauberkeit an Genitalregion und Po zu untersuchen. Bei Verschmutzungen oder beim Sitzen im feuchten Urin kann es binnen Stunden zu einem Fliegenmadenbefall kommen. So entstehen zunächst haarlosen Stellen, darüber hinaus starke Entzündungen und tiefe Wunden. Vorsorge ist besser als Nachsorge, deshalb kontrollieren Sie Ihr Kaninchen bitte täglich.
Impfungen
Lassen Sie Ihr Kaninchen gegen die lebensbedrohlichen Erkrankungen Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) und Myxomatose impfen. Auch Kaninchen, die nur im Haus leben sind gefährdet, da diese Erkrankungen unter anderem durch Insekten und auch mit dem Futter übertragen werden können. Weitere Informationen zu den Kaninchenkrankheiten RHD und Myxomatose finden Sie hier.